Härteprüfung nach Brinell

In der selben Weltausstellung 1900 in Paris wo Alexandre Gustave Eiffel sein Turm präsentierte, präsentierte der schwedischen Ingenieur Johan August Brinell seine neuartige Methode der Härteprüfung. Diese kommt bei weichen bis mittelharten Werkstoffen (EN ISO 6506-1 bis EN ISO 6506-4) zur Anwendung. Dabei wird eine Hartmetallkugel mit einer festgelegten Prüfkraft F in die Oberfläche des zu prüfenden Werkstückes gedrückt.

Die verwendeten Kugeln haben ein Durchmesser von 10 mm, 5 mm, 2,5 mm, 2 mm und 1 mm.

Nach einer Belastungszeit von 10 bis 15 Sekunden für Stähle und Gusseisen und 10 bis 180 Sekunden für Nichteisenmetalle wird der Durchmesser des bleibenden Eindrucks im Werkstück gemessen und daraus die Oberfläche des Eindrucks bestimmt.

Die Brinellhärte ist definiert als das Verhältnis von Prüfkraft zur Eindruckoberfläche.

Nach EN ISO 6506-1 muss neben dem Härtewert auch das verwendete Verfahren, der Kugeldurchmesser und die Prüfkraft immer mit angegeben werden.
Bsp.: 345 HBW 10/3000
wobei
345 = Härtewert
HBW = Prüfverfahren W steht für das Material der Prüfkugel: Wolframkarbidhartmetall
10 = Kugeldurchmesser D in mm
3000 = Prüfkraft in kp

Bei einer Belastung, die länger als 15s dauert, muss die Belastungszeit ebenfalls angegeben werden.

Bsp.: 210 HBW 5/10/60